Wiestalschule erlebt bei „Rauszeit“ Abenteuer unterwegs

Gleich drei Festtage in Folge standen für die Kinder des Standortes Emmingen am Schuljahresende beim Projekt „Rauszeit“ auf dem Stundenplan. Jahrgangsgemischte Teams erlebten in der näheren Umgebung Abenteuer unterwegs. Begleitet von Lehrkräften, Eltern und Experten vor Ort blieben die Türen der Klassenzimmer verschlossen und es rückten Bewegung an der frischen Luft, Informationen an außerschulischen Lernorten und die Freude an gemeinsamen Unternehmungen in den Mittelpunkt. Zu Fuß, per Linienbus oder mit Elterntaxis ging es von Emmingen aus in alle Himmelsrichtungen ausgerüstet mit Rucksack, Vesper, Getränk, einer Mütze auf dem Kopf und reichlich Aufregungen und Vorfreude im Gepäck.

Schon der Weg zum Abenteuerspielplatz in Mötzingen hielt manche Überraschung bereit. Ein Team war völlig entzückt über das Auftauchen einer Reiterin mit Pferd, welches umgehend „Gunther“ getauft wurde. Auch die versteckten Hinweise auf den weiteren Streckenverlauf boten eine Abwechslung beim Wandern. Auf dem Spielplatz wurden die vielen Spielmöglichkeiten gerne genutzt. Am größten war die Freude, als nach langem Pumpen irgendwann dann doch noch Wasser zum Spielen durch die Rinne floss.

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Auf dem Wertstoffhof in Nagold gab es nicht nur allerlei interessante Entdeckungen, die Kinder erfuhren auch bei einer Rallye vieles über die Verwertung von „Abfällen“. Erstaunt waren sie nicht nur über die mindestens dreißig verschiedenen Container und Sammelboxen, sondern diskutierten auch eifrig mit Frau Weber von der AWG Nagold darüber, was nun der „gefährlichste“ oder der „wertvollste“ Container war. Am Donnerstag konnte eine Projektgruppe sogar auf der Anlage in Oberhaugstett Einblicke in die große Bioabfallvergärungsanlage erhalten. Humorvoll und kompetent berichtete Herr Till über die „vielen Millionen kleinen Mitarbeiter“, die ihren Dienst zur Vergärung verrichten und dabei Abgase (Biogas) entsteht, das wir als Energie hervorragend nutzen können.

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Viele Wege führen hoch zur Hohennagold. Mithilfe einer Wegbeschreibung suchten die Kinder sich ihren Weg von Dose zu Dose, die gut versteckt am Wegrand auf sie warteten. In den Dosen steckten kleine Aufgaben, die die Kinder erfüllen mussten. Am Ende fanden die Gruppen auf dem Turm der Burg in einer Mauernische eine kleine süße Belohnung. Nach dem wohlverdienten Vesper und einer Runde Faulei ging es dann wieder hinunter zur Nagold. Dort wartete schon Herr Hartmann mit seinem Stocherkahn auf die Rasselbande. Die Fahrt auf dem Wasser war abwechslungsreich. Mal wartete eine Wasserfontäne mit erfrischenden Spritzern auf die Kinder, mal entdeckten sie eine Entenfamilie mit neun kleinen Küken. Einige sichteten gar ein Krokodil, das sein Maul am Ufer der Waldach aufriss. Es wurde gesungen, gewunken, gespritzt und viel gelacht.

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Die Highlights bei den Kamelen waren natürlich das Führen der kuschelweichen Alpakas, die Ziegenfütterung mit der frisch gepflückten saftigen Gras- und Kräutermischung und das Streicheln der großen und kleinen Tiere. Wenngleich es bei den großen Kamelen schon eine gehörige Portion Mut bedufte. Zur inneren Abkühlung bei diesen hochsommerlichen Temperaturen sorgte ein leckere Eis, für die äußere Erfrischung war eine Wasserrutschmatte die Sensation schlechthin.

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Die Projektgruppen „Batikworkshop in der Jugendkunstschule“ erlebten die Rauszeit als eine Zeit im Farbenrausch: Unter künstlerischer Anleitung der Dozentin Victoria Damm experimentierten die Kinder mit unterschiedlichen Batiktechniken. Stoffstücke und T-Shirts wurden gefaltet, gedreht, gecrasht, mit Gummis fixiert und mit Fläschchen oder im Eimer gefärbt. 20 Minuten zu warten, stellte die Kinder vor eine echte Geduldsprobe, doch lösten die überraschenden Ergebnisse stets wahre Begeisterungsstürme aus. So wurden die Färbekünstler_innen mit kleinen, sehr individuellen Kunstwerken belohnt. Der (Rück-)Weg über den Kleb führte die Gruppen an einem gefährlichen Krokodil vorbei. Nach einem Zwischenstopp auf dem Spielplatz kehrten die Kinder mit ihren gebatikten Schätzen wohlbehalten und glücklich nach Hause zurück.

Batik

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Mit Elterntaxis ging es morgens nach Ebhausen auf den Trainingsplatz der Bogenschützen des SV Ebhausen. Nach einer kurzen Aufwärmrunde für Muskulatur und Gelenke stellte uns Herr Spathelf die 4 Spiele- und Sportstationen „Bogenschießen“, „Bolaspiel“, Hufeisenwerfen“ und „Stockschieben“ vor. Auf das Bogenschießen ging er genauer ein, denn das war ja die wichtigste Station und es gab einiges dabei zu beachten. In Kleingruppen ging es zunächst auf einen Probedurchgang mit jeweils neun Versuchen, um die Spiel- und Sportstationen kennenzulernen, auszuprobieren und erste Erfahrungen zu sammeln. Bereits hier waren die Kinder mit Eifer, Einsatz und Freude am Üben. Wie groß war die Freude und der Stolz, wenn das Hufeisen genau um die Zielstange lag, der Stock im Zehnerfeld zum Stehen kam, die Bolakugeln sich um die Stangen schlangen oder der Pfeil in der goldenen Mitte der Zielscheibe steckte. Wie ein Lauffeuer verbreiteten sich die guten Werte und Spitznamen wie „Robin Hood“ machten die Runde. Nach einer wohlverdienten Vesperpause ging es dann zum eigentlichen Vierkampf: Nach einer kurzen Proberunde hatte jedes Kind sechs Versuche, möglichst viele Punkte an der jeweiligen Station zu sammeln. Nach Beendigung der „Wettkampfrunde“ konnten sich die Kinder die Stationen selbst aussuchen, an denen sie nochmals gerne spielen oder trainieren wollten – alle Spiele haben den Kindern Spaß gemacht, aber das Bogenschießen war doch das Beste!

Hufeisen1

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Mit Waldpädagoge Andreas Werner vom Landratsamt Calw zogen die Teams hinauf in den Emminger Wald, wo sofort der Unterschied zwischen der Hitze in der Sonne und dem kühlen Schatten im Wald wohltuend auffiel. Interessante Übungen zur Vernetzung der Waldbewohner, zum Aufbau eines Baumes oder dem Wassertransport und der Zuckergewinnung im Stamm eines Baumes bereicherten den Morgen. Die einen konnten sogar den Holzfällern aus sicherer Entfernung zusehen, die anderen staunten über eine riesige und sehr seltene Holzwespe, den letzten bleibt wohl der Anblick eines Siebenschläfers in Erinnerung, der dann in einer Spechthöhle verschwand. Schließlich blieb noch Zeit zum Spielen, Verstecken, Graben, Sammeln und die ganz eigene Atmosphäre des Waldes zu genießen.

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Fichtenmonokultur fällt um

Spiegel

Unser Dank gilt den vielen helfenden Eltern für die Begleitung der Gruppen und für die Fahrten, den engagierten Fachleuten und Experten an der einzelnen Angeboten sowie der Urschelstiftung Nagold für die finanzielle Unterstützung. Ohne diese Gemeinschaft wären die Projekttage in dieser Form nicht möglich gewesen. So, bleiben sie den Kindern gewiss noch lange in guter Erinnerung.